Lampenfieber, Stress, Versagensangst – und das genau im falschen Moment? Ich kenne das nur zu gut. Zum Glück habe ich eine einfache und überraschend wirksame Methode gefunden: Klopfakupressur (EFT). Sie lässt sich jederzeit anwenden – ganz ohne Hilfsmittel.
In fünf Minuten beginnt deine Präsentation. Du stehst nicht gern vor Leuten. Dieses Gefühl, von allen beobachtet zu werden. Im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit, obwohl du dich am liebsten irgendwo verstecken würdest. Vielleicht sagst du etwas Peinliches und wirst ausgelacht. Dein Gedankenkarussell dreht sich immer schneller. Dein Herz klopft, deine Hände sind schweissnass. Der Widerstand gegen diesen Moment wächst. Doch du weisst: Es gibt keinen Ausweg. Du musst diese Präsentation jetzt halten.
Eine wirksame und einfache Methode gegen Stress
Kennst du solche Situationen? Momente, die dich viel Überwindung kosten und dich stark belasten?
Was, wenn es eine Methode gibt, mit der du den Stress rasch, einfach und diskret senken kannst, sodass du die Präsentation – oder was auch immer dich gerade belastet – souverän meisterst?
Es gibt sie, diese Methode. Ich wünschte, ich hätte sie früher entdeckt. Denn Momente wie den eben beschriebenen kenne ich sehr gut. Wie oft musste ich in der Schule oder auch später in Ausbildungen und im Berufsleben vor Leute stehen und einen Vortrag halten, obwohl ich mich so gern davor gedrückt hätte...
Meine ganze Energie ging in den Widerstand gegen diese unausweichlichen Situationen. Es so anzunehmen, wie es war – das schien mir unmöglich. Angetrieben von meinen nicht enden wollenden negativen Gedanken fühlte ich mich erschöpft. Und dann passierte genau das, was ich vermeiden wollte: Ich machte Fehler, die ich ohne den Stress nicht gemacht hätte. Und oft wurde ich tatsächlich ausgelacht. Man nennt dies auch «selbsterfüllende Prophezeiung».
Heute habe ich ein einfaches Werkzeug zur Hand – wortwörtlich. Es hilft mir, mein Gedankenkarussell frühzeitig zu stoppen und nicht in eine emotionale Abwärtsspirale zu geraten. Oder wenn doch, mich zumindest schnell zu beruhigen. Dieses Werkzeug heisst Klopfakupressur, auch bekannt als Emotional Freedom Techniques (Technik zur emotionalen Freiheit), kurz: EFT.
Was ist EFT?
Bei EFT werden bestimmte Akupressurpunkte des Körpers in einer festgelegten Reihenfolge mit den Fingern beklopft («tapping» auf Englisch). Die Methode basiert auf der Meridianlehre der Traditionellen Chinesischen Medizin, die davon ausgeht, dass Energie entlang von Leitbahnen (Meridianen) durch den Körper fliesst.
Blockaden im Energiesystem können zu emotionalen, psychischen oder körperlichen Belastungen führen. Durch das Klopfen auf bestimmte Punkte und das gleichzeitige Aussprechen belastender Gedanken und Gefühle kann man diese Blockaden lösen.
Studien zeigen, dass das Klopfen beruhigende Signale an die Amygdala – das Angstzentrum des Gehirns – sendet und so die Stressreaktion verringert. Gleichzeitig wird das parasympathische Nervensystem aktiviert, was eine entspannende Wirkung zur Folge hat.
Entwickelt wurde die Methode in den 1980er-Jahren vom amerikanischen Psychologen Roger Callahan. Der Ingenieur und Forscher Gary Craig hat sie in den 1990er-Jahren weiterentwickelt und unter dem Namen «EFT» bekannt gemacht.
Warum ich von EFT überzeugt bin
Bei EFT benötigen wir keinerlei Hilfsmittel. Wir brauchen nur unsere Hände, um die Akupressurpunkte zu klopfen. So kann EFT jederzeit und überall angewandt werden. EFT ist ein wunderbares Mittel zur Selbsthilfe.
Ich bin deshalb so davon überzeugt, weil nicht nur auf mentaler Ebene gearbeitet wird, wie in der klassischen Gesprächstherapie bzw. -beratung. Bei EFT wird der Körper miteinbezogen, und dies ist besonders wichtig. Denn unsere Blockaden sitzen im Körper fest, und hier wollen sie auch gelöst werden. Hier kannst du nachlesen, bei welchen Belastungen ich EFT besonders hilfreich finde.
Ist EFT wissenschaftlich fundiert?
Neben unzähligen begeisterten EFT-Anwenderinnen und -Anwendern weltweit bestätigen inzwischen auch zahlreiche Studien die Wirksamkeit von EFT. Zu den führenden Forscherinnen zählt Peta Stapleton, Psychologie-Professorin an der Bond University in Queensland (Australien).
In einer Studie aus dem Jahr 2019, an der sie mitwirkte, zeigte sich: Nach nur einer Stunde Klopfen sank der Cortisolspiegel (Stresshormon) um 24 % – deutlich mehr als in Vergleichsgruppen, die entweder gar keine Behandlung oder lediglich Psychoedukation (allgemeine Informationen zur Stressbewältigung) erhalten hatten. Bei ihnen sank der Wert nur um 14 %.
Stapleton ist bekannt für ihre Forschungen zu EFT bei Essstörungen. In einer weiteren Studie von 2019 stellte sie fest, dass sich die Aktivität in Hirnregionen, die mit Heisshunger und emotionalem Verlangen in Verbindung stehen, durch EFT deutlich reduzierte.
Mehr zu diesen Studien findest du hier.
Auch das Buch von Peta Stapleton mit dem Titel «The Science behind Tapping», bietet spannende Einblicke. Hier mehr dazu.